Archive for the ‘Vermischtes’ Category

Hacker greifen Scientology an – Drohungen auf YouTube, Websites lahmgelegt

Januar 26, 2008

Eine von einem Science-Fiction-Autor gegründete Sekte befindet sich im Internet-Krieg mit einer Hackergruppe namens „Anonymous“: Was nach einem unterhaltsamen Action-Thriller klingt, spielt sich derzeit tatsächlich im World Wide Web ab.

Am Montag verkündete die Hackergruppe Anonymous offiziell den virtuellen Kampf gegen Scientology. „Anonymous hat beschlossen, dass eure Organisation zerstört werden muss“, heißt es in einer an Scientology gerichteten Videobotschaft auf der Videoplattform YouTube.

Bereits am vergangenen Freitag deuteten die Hacker an, wie der „Krieg“ aussehen soll. Mit einer Flut vorgetäuschter Aufrufe wurde die zu Scientology gehörende Webseite religiousfreedomwatch.org überlastet und zum Absturz gebracht. Die Hauptseite scientology.org wurde stark verlangsamt und war nur sporadisch erreichbar.

„Project Chanology“ nennen die Hacker ihre Schlacht gegen Scientology und rufen im Internet zum Mitmachen auf. In Phase eins konnten die User dank einfacher Anleitungen beim Hacken der Seiten helfen. Jetzt werden sie aufgerufen, das Projekt bekannt zu machen und Einträge bei Google und anderen Informationsdiensten zu ihren Gunsten zu verändern.

Warum kam es gerade jetzt zu dieser Kriegserklärung? Das vor wenigen Tagen aufgetauchte Scientology-Lehrvideo und ein Interview mit Schauspieler Tom Cruise (wir berichteten) waren der Auslöser für die Gegenwehr der Hacker. Cruise spricht darin von einer ideologischen Säuberung der Welt und tritt auf wie ein Diktator.

Scientology hatte es geschafft, das Video unter Vorschiebung von Copyright-Problemen von YouTube zu entfernen, doch inzwischen hat es sich schon im Internet verbreitet und steht zum Beispiel auf der Webseite http://www.gawker.com noch immer zum Ansehen bereit.

Börsenhändler betrügt französische Großbank um Milliarden

Januar 25, 2008

Der französische Börsenhändler Jérôme Kerviel hat der französischen Großbank Société Générale einen Rekordverlust von 4,9 Milliarden Euro beschert. Der Mann habe über das vergangene Jahr seine eigenen Geschäfte „innerhalb der Bank“ gemacht.

Er sei dabei so schlau vorgegangen, dass er unbemerkt durch sämtliche Kontrollen gerutscht sei. Rund hundert Anleger reichten Klage gegen die Société Générale wegen Betruges an. Bouton habe seinen Rücktritt angeboten, hieß es; dies wurde aber abgelehnt.

Der Bankchef erklärte auf einer Pressekonferenz in Paris, die Société Générale bereite eine Anzeige gegen den Händler vor. Er entschuldige sich bei allen Anlegern. Er und der geschäftsführende Vorstand Philippe Citerne würden sich ihren Bonus für das vergangene Jahr nicht auszahlen lassen und „bis mindestens Juni“ auf ihr Festgehalt verzichten. Zu den 4,9 Milliarden Euro Verlust durch den Betrug des Händlers kommen nach Angaben der Bank noch zwei Milliarden Euro, die das Haus wegen der weltweiten Finanzkrise abschreiben muss.

Die Société Générale hatte schon vergangene Woche mitgeteilt, dass einer ihrer Aktienhändler in Paris fiktive Geschäfte gemacht und dabei die Kontrollmechanismen umgangen habe. Der Angestellte habe den Betrug zugegeben und werde entlassen; mehrere Manager, denen seine Machenschaften entgangen waren, müssten ebenfalls gehen.

Trotz der Belastungen werde der Gewinn der Bank für das vergangene Jahr noch im positiven Bereich liegen, erklärte das Unternehmen. Es sei mit 600 bis 800 Millionen Euro zu rechnen. Im Jahr davor hatte die Bank noch 5,2 Milliarden Euro verdient. Um den Verlust auszugleichen, will die Société Générale in den kommenden Wochen das Kapital um 5,5 Milliarden Euro erhöhen.

Münchner Faschingszug in der Kritik

Januar 24, 2008

Zum dritten Mal nach 35 Jahren Pause soll am Sonntag in München ein Faschingszug durch die Straßen ziehen. Der Termin der Veranstaltung stößt allerdings auf heftige Kritik: Der 27. Januar ist Holocaust-Gedenktag. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden erklärte, ein Faschingsumzug an diesem Tag sei „geschmacklos und führt den Holocaust-Gedenktag ad absurdum.“

Um 11.00 Uhr sollen sich die Umzugswagen vom Odeonsplatz Richtung Siegestor in Bewegung setzen. Von dort geht es über Theresienstraße und Barer Straße zum Stiglmaierplatz. Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren führt der Zug nicht durch die Brienner Straße, da der Zug auf dieser Route direkt am Platz der Opfer des Nationalsozialismus vorbeikäme. Der Veranstalter, die Faschingsgesellschaft der „Damischen Ritter“, hat die Route wegen der Terminüberschneidung mit dem Holocaust-Gedenktag geändert.

Auch in Regensburg sollte der Faschingszug eigentlich am 27. Januar stattfinden. Nach scharfer Kritik von jüdischen und anderen Organisationen wurde er jedoch auf den Faschingssonntag am 3. Februar verlegt. In München halten die Veranstalter dagegen am Termin fest. Helmut Wollner, Sprecher der „Damischen Ritter“, bedauerte die Panne bei der Terminplanung. Aus organisatorischen Gründen sei eine Verlegung des Termins aber nicht möglich.

Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Bundespräsident Roman Herzog erklärte 1996 den 27. Januar zum nationalen Holocaust-Gedenktag. Seit einem Beschluss der Vereinten Nationen von November 2005 wird dieser Tag auch international begangen.

Hatte jeder die Bedeutung des 27. Januar 1945 parat? Vermutlich nicht, denn der Tag der Befreiung des Lagers Auschwitz durch US-Truppen wird erst seit 1996 als Holocaust-Gedenktag begangen. Die Veranstalter des Münchener Faschingszuges wussten das wohl so wenig wie Zünfte in Südbaden, dass der kommende Sonntag historisch belegt ist.

Deshalb dürfe er nicht mit Mummenschanz bespielt werden, meint der Zentralrat der Juden. Aber ist dieser Moralismus richtig? Charlotte Knobloch erwartet, dass am diesem Sonntag das öffentliche Leben in Ehrfurcht und Stille erstarrt. Wenn es um den demonstrativen Verzicht geht, sollen die Narren immer als erste Verzicht tun: An ihnen soll das Exempel von Lustverzicht und Buße statuiert werden – während andere Feten ungeniert stattfinden. Nützlich wäre jetzt weniger Vibrato. Souverän wäre es, die Narren feiern und andere gedenken zu lassen.

In einem pluralen Staat erzwingt man reuevolle Meditationen nicht. Jeder Bürger hat am 27. Januar das Recht, sich zu amüsieren oder still auf dem Sofa zu sitzen. Das könnten alle akzeptieren, ohne gleich Vergesslichkeit oder Vorsatz zu vermuten.

Der letzte Landespresseball in Baden-Württemberg fiel übrigens auch auf einen Gedenktag. Am besten wäre es doch, den Deutschen das Tanzen und Feiern ganz zu verbieten und ihnen tägliches Gedenken vorzuschreiben. Es dürfte doch kein Problem sein, den Kalender mit Gedenktagen vollzubekommen.

WER oder WAS ist das da auf dem Mars?

Januar 24, 2008

Dieses sensationelle Bild funkte der NASA-Roboter „Messenger“ vom Mars. Experten streiten, ob wir hier den ersten Mars-Menschen sehen.

Wir wollen daher den Fremdling, sofern er unseren Blog liest ganz herzlich Willkommen heissen und direkt noch ein paar Worte an dich richten:

Liebes Mars-Männchen,

bleib da, wo Du bist. Bei uns ist die Hölle los. Der Dax bricht ein, das reinste Geld-Massaker an den Börsen, Heulen und Zähneklappern bis nach Asien, die großen Wallstreet-Banken nur noch die Hälfte wert. Schreckliche, unselige Tage auf Deinem Nachbarplaneten Erde. Grün vor Angst sind die Menschen, grüner als Du. Die Erde seufzt, nur noch Krisen.

Wir wissen ja, auf dem Mars herrschen minus 85 Grad in der Nacht. Aber der Mars ist ein wärmerer, anheimelnderer Ort als die Erde zurzeit. Gaza-Streifen, das blutende Afrika, der verrückte iranische Präsident, die Verrückten im „Dschungel-Camp“. Der Mars muss das Paradies sein. Bleib da, fühl Dich wohl!

In der U-Bahn auf der Erde würde man Dich verprügeln, Du dürftest nicht rauchen und ohne Feinstaubplakette nicht Auto fahren. Du dürftest kein Haus bauen ohne Energie-Pass und keine Südfrüchte essen, weil sie Tausende von Kilometern klimaschädigend eingeflogen werden.

Liebes Mars-Männchen, wir beneiden Dich um Deinen Planeten, wo es den ganzen Quatsch nicht gibt


Deine Profis

Die Geheimsprache der Reisebüros

Januar 22, 2008

„Direktflug“, „Zentrale Lage“, „Hotel direkt am Meer“ – für Erholungssuchende wird die Wahl eines Urlaubsortes oder Hotels oft schwer. Leider halten die blumigen Beschreibungen des Reisekatalogs nicht immer, was sie versprechen. Dabei ist es gar nicht so schwer, die Geheimsprache der Reisebüros zu entschlüsseln.

Reiseveranstalter sind nach deutschem Recht gezwungen, die im Katalog geschilderten Angaben einzuhalten. Um das Angebot möglichst verführerisch darzustellen, hat sich eine Art Geheimsprache eingebürgert.

Noch so blumige Beschreibungen können auf verdeckte Mängel hindeuten – die Leistungsbeschreibung genau durchzulesen, lohnt sich also!

Es fängt schon bei der Hinreise an: So bedeutet der Begriff „Direktflug“ nicht unbedingt, dass der Reisende non-stop ans Ziel gelangt. Der Direktflug kann durchaus eine Zwischenlandung einschließen – allerdings, ohne dass das Flugzeug gewechselt werden muss.

Auch die Beschreibung des Hotels kann täuschen. Ein „Hotel direkt am Meer“ muss nicht unbedingt über einen eigenen Badestrand verfügen – diesen hat nur das „Hotel mit Strand“. Ist dieser Strand „natürlich“ oder „naturbelassen“, ist dies wörtlich zu nehmen: er wird oft sich selbst überlassen. Sie sollten mit Abfall, Glasscherben und ähnlichem rechnen. Übrigens: Verfügt Ihr Hotel über einen „beheizbaren Pool“, so ist dieser Swimmingpool nicht zwangsläufig beheizt!

Hat der Urlauber ein „Zimmer zur Meerseite“ gebucht, kann er sich nicht unbedingt auf einen Blick aufs Meer freuen. Hier muss das Zimmer des Hotels nur zum Meer hin gerichtet sein.

Wer Entspannung und Ruhe sucht, ist mit einem „kinderfreundlichen Haus“ schlecht beraten. Hier dürfen die Kleinen lauthals toben – also nichts für erholungshungrige Seelen! Bei einer „allabendlichen Tanzveranstaltung“ muss der Reisende mit lautstarker Lärmbelästigung bis ins Zimmer rechnen.

Vorsicht geboten ist auch bei einer Hotellage „in der Nähe des Flughafens“: Das Hotel liegt in der Einflug- oder Abflugschneise eines Flughafens.

In einem „Hotel mit Familienanschluss“ wird der Erholungssuchende oft selbst zum Familienmitglied. Meistens wird erwartet, dass der Gast erzählt, wohin er geht und wann er wieder kommt. Vielleicht müssen Sie sogar an gemeinsamen Spiele- und Grillabenden teilnehmen.

In solchen Häusern sind die Zimmer oft „freundlich und zweckmäßig“: Sie verfügen eventuell über nur gekalkte Wände und einen gekachelten Fußboden. Eine solche Einrichtung befindet sich oft auf Jugendherbergen-Niveau und lässt auf wenig Komfort schließen.

Auch der Urlaub in einem „aufstrebenden“ oder „lebhaften und fröhlichen“ Ort ist mit Vorsicht zu genießen. Oft verbirgt sich eine unterentwickelte Umgebung mit vielen Baustellen oder ein Touristengebiet hinter dieser Beschreibung.

Im Gegenzug dazu sind bei der „Idylle in ruhiger Natur“ wahrscheinlich weniger touristische Angebote und Infrastruktur zu finden.

„All-inclusive“-Reisen sind ebenfalls kritisch. Urlauber sollten sich in jedem Fall vorher informieren, ob das Angebot auch für das ganze Hotel und ohne zeitliche Begrenzung gilt.

Doch wie kann man sich vor bösen Überraschungen schützen?

Bitten Sie Ihren Reiseveranstalter um Fotos vom Hotel und der Umgebung. Kommt der Reiseveranstalter seiner Informationspflicht nicht nach und entspricht das gebuchte Zimmer nicht der Abbildung im Katalog, hat der Reisende Anspruch auf eine Teilerstattung des Preises.
Übrigens ist auch bei Hotel- und Reisebewertungen im Internet Vorsicht geboten: Wie die Stiftung Warentest berichtete, sind diese oft wenig aussagekräftig und leicht zu manipulieren.

Ähnliches wäre uns fast mit unserem Skiurlaub in St. Moritz passiert, das dortige Kempinski befand sich wie wir später aus einer Fernsehreportage erfahren mussten noch in Renovierarbeiten, insofern war es unser Glück dieses Jahr Weihnachten und Silvester Zuhause zu feiern.

Sherry-Einlauf gefällig?

Januar 22, 2008

via ntv. Chancen auf den Darwin-Award darf sich ausrechnen, wer den menschlichen Gen-Pool verbessert, indem er sich selbst daraus entfernt. Den ersten Preis für das vergangene Jahr erhielt nun ein Alkoholiker aus Texas.

Da er wegen Schluckbeschwerden nicht richtig trinken konnte, ließ sich der Ladenbesitzer sein Lieblingsgetränk rektal verabreichen.

Insgesamt drei Liter Sherry soll die Ehefrau ihm als Einlauf appliziert haben, bevor er am nächsten Morgen tot aufgefunden wurde. In seinem Blut wurde die stattliche Konzentration von 4,7 Promille Alkohol gemessen, berichtete seinerzeit unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters.

TAZ Schmierfink eifert der "Zeit" nach

Januar 21, 2008

Ist es möglich, Jens Jessens Entleisung noch zu toppen?

Wir hätten das nicht geglaubt, aber die taz macht’s möglich. Helmut Höge darf dort seinen ganzen antideutschen Hass ausgießen. Im Gegensatz zu Jessen, der das brutale Zusammentreten eines alten Mannes wenigstens der Form halber bedauerte, freut sich Höge über den grausamen Vorfall, denn die Täter hätten schließlich allen Rauchern “aus der Seele getreten”.

Landauf, landab regt sich das bildungsbürgerliche Feuilleton, ganz zu schweigen von der spießbürgerlichen Politik und dem rechtspopulistischen Boulevard, über zwei rauchende “Schläger” mit Migrantenhintergrund auf, die einen Schuldirektor i. R. als “Scheißdeutschen” beschimpften.”

Warum Schläger in Anführungszeichen? Was muss man noch tun, um bei Höge ein Schäger ohne Anführungszeichen zu sein?

Ich kann mir eigentlich keine treffendere Bezeichnung für so eine bayrische Respektsperson denken. Und dass sie ihn zusammenschlugen, ist zwar eine bedauerliche Entgleisung, aber erstens haben sie damit allen Rauchern aus der Seele getreten, die nun permanent von selbsternannten Rauchverbotswächtern angepisst werden, und zweitens werden doch umgekehrt andauernd ausländisch aussehende Jugendliche von Kerndeutschen als Scheißausländer beschimpft, sogar zusammengeschlagen, angezündet, von postfaschistischen Polizisten an die Wand gestellt oder sonst wie mies behandelt.”

Einem Menschen die Schädelknochen zu brechen, ist als eine “bedauerliche Entgleisung”, etwa so, als würde man einen Mitmenschen als “Arschloch” bezeichnen. Wie verkommen ist eigentlich ein Mensch, der so etwas schreibt, der es rechtfertigt, dass die ohne Zweifel Ausländern widerfahrene Gewalt an einen beliebigen Deutschen zurückgegeben werden darf?

Seien wir ehrlich: Wenn irgendwo auf der Welt ein Mistvolk – gleichermaßen nach unten hin überheblich wie zur Macht hin unterwürfig – es verdient, attackiert zu werden, dann ist es dieses scheißdeutsche!

Das ganze “scheißdeutsche Volk” verdient also wie der Rentner in München von gedemütigten, unterdrückten und unverstandenen Migranten attackiert zu werden. Zumindest einen Scheißdeutschen, der es verdient hätte, stellvertretend für alle tatsächlichen und gefühlten Postfaschisten richtig eins auf’s Maul zu kriegen, haben wir jetzt kennengelernt. Er ist der gewaltverherrlichende Linksfaschist Helmut Höge. Er schreibt für die taz, einem Berliner Schmierblatt, mit dem man nicht nur toten Fisch einwickeln und den Mülleimer auslegen darf, sondern das man allgemein akzeptiert ganz offen auch in der U-Bahn lesen darf.

Und so ist es nicht der Proto-Spießer, der überall sein fürchterliches Gesicht zeigt, sondern der scheinliberale Bildungsbürger, der für jede Untat so lange Verständnis äußert, wie sie nicht unmittelbar vor seiner Haustür passiert. Vollends auf die “Ausländerfeindlichkeit” fixiert, will er nicht wahrhaben, dass es inzwischen auch eine “Inländerfeindlichkeit” gibt und nicht nur Bürger mit Migrationshintergrund, sondern auch Migranten mit kriminellem Hintergrund. Stellt man ihm die Frage, warum es bei Migranten mit primär asiatischem Hintergrund nicht die gleichen Probleme wie bei Migranten mit arabischem bzw. muslimischem Hintergrund gibt, schreit er gleich “Rassismus”, obwohl es nicht um Rasse, sondern um Kultur und Erziehung geht, die sich im täglichen Verhalten niederschlagen.

Frankreich ist beliebtestes Reiseziel der Welt

Januar 21, 2008

Mit mehr als achtzig Millionen Besuchern im vergangenen Jahr stellt Frankreich nach Regierungsangaben einen neuen Tourismusrekord auf. Nach 79,1 Millionen Urlaubern im Vorjahr seien 2007 über achtzig Millionen Menschen nach Frankreich gereist. Entgegen der Vorstellung habe daran auch der starke Euro nichts geändert.

Frankreich liegt zwar an erster Stelle weltweit, was die Zahl der Urlauber angeht, die meisten Einnahmen aus dem Tourismus haben aber die Vereinigten Staaten und Spanien. Laut Welttourismusorganisation (UNWTO) nahmen die USA im Jahr 2006 knapp 86 Milliarden Dollar (59 Milliarden Euro) ein, während Frankreich sich mit rund 43 Milliarden Dollar begnügen musste.

Die UN-Organisation rechnet damit, dass China schon in wenigen Jahren Frankreich den Rang als beliebtestes Reiseziel ablaufen wird.

Deine Spuren im Web

Januar 20, 2008

Vieltelefonierer sind verdächtig. Zumindest, wenn sie aus Afrika kommen. So sah es die Wiener Polizei – und nahm einen Nigerianer wegen des Verdachts auf Drogenhandel in Untersuchungshaft. Einziger Anhaltspunkt: Er telefonierte oft. Später stellte sich heraus, dass er einfach nur ein gefragter Ratgeber der schwarzen Community von Wien war.

In Deutschland reicht für eine Verdächtigung samt Hausdurchsuchung bisweilen der Besitz eines Handys oder die Suche nach bestimmten Begriffen im Internet, wie Fälle aus Berlin und Schleswig-Holstein zeigen. Datenschützer und Bürgerrechtler protestieren darum gegen die Vorratsdatenspeicherung, die Anfang des Jahres eingeführt wurde. Alle Telekommunikationsanbieter sind nun verpflichtet, für sechs Monate zu speichern, wer wann und mit wem telefoniert hat. Bei Handynutzern halten sie zudem den jeweiligen Standort des Benutzers fest. Datenschützer klagen dagegen zurzeit vorm Verfassungsgericht. Zumindest bis zu dessen Urteil muss jeder selbst auf den Schutz seiner privaten Daten achten. Wir stellen vier Wege vor, wie Sie Vorratsdatenspeicherung unterlaufen können – ohne große Technikkenntnisse und natürlich völlig legal.

Nach einem Brandanschlag auf das Berliner Unternehmen Dussmann 2007 durchsuchte die Polizei das Haus eines Mitglieds der linken Initiative Fels. Grund: Der Mann hatte zuvor im Web nach „Dussmann“ gesucht. Allerdings betreibt die Firma unter diesem Namen auch eine große Buchhandlung in Berlin. Doch anonymes Surfen ist einfach.

So wird’s gemacht: Sie können das Programm TorPark unter www.torproject.org/download.html.de herunterladen. Für Laien empfiehlt sich aber der einfachere Weg, unter foebud.org den so genannten PrivacyDongle zu bestellen: ein USB-Stick mit vorinstalliertem Firefox-Browser inklusive TorPark. Alternativ können Sie sich überall im Web den Xerobank-Browser besorgen, der genauso funktioniert.

Ergebnis: Mit der Software klinken Sie sich ins „Tor“-Netz aus mehr als 2000 Servern in aller Welt ein. Bei jedem Zugriff aufs Web wird Ihre Anfrage über drei zufällig gewählte Server umgeleitet und verschlüsselt. Der erste Server weiß nicht, wohin die Anfrage führt, der letzte nicht, von wem sie stammt. Spätestens wenn die Anfrage dabei über ein Nicht-EU-Land geleitet wird, ist die Speicherung der vollständigen Verbindungsdaten nicht mehr möglich. Nachteil: Das Surfen wird deutlich langsamer.

Ab 2009 wird auch der Versand jeder einzelnen E-Mail protokolliert – was den Behörden jeden Mail-Kontakt offenlegt.

So wird’s gemacht: Legen Sie sich ein Postfach in einem Nicht-EU-Land an, etwa bei canada.com. Dazu benötigen Sie einen zweiten Mail-Account. Nutzen Sie am besten eine Wegwerf-Mailadresse, die nach einiger Zeit von selbst verfällt – etwa von guerrillamail.com. Die Log-In-Daten für die neue Canada-Adresse sollten keine Schlüsse auf Sie zulassen.

Ergebnis: Verteilen Sie diese Zugangsdaten diskret an die Personen, mit denen Sie sich austauschen möchten. Wenn sie besonders vorsichtig sein wollen, legen Sie alle Mails nur im Entwurf-Ordner ab. Dort können sie von allen, die Zugang haben, gelesen werden, ohne dass sie je verschickt und damit protokolliert werden.

Als 2005 in Bad Segeberg ein Restpostenmarkt angezündet wurde, besorgte sich die Polizei die Namen und Adressen all derer, die zur Tatzeit durch ihr eingeschaltetes Handys in der Nähe des Marktes geortet wurden. 700 Menschen sollten detailliert Auskunft darüber geben, wo sie in der Tatnacht waren, wer bei ihnen war und ob ihnen etwas aufgefallen war. Der Zusatz „Angaben können technisch nachgeprüft werden!“ erweckte den Eindruck, die Grenze zwischen Zeugen und Verdächtigen sei fließend.

So wird’s gemacht: Wer aus Prinzip nicht will, dass jede Bewegung, die er mit dem Handy macht, gespeichert und zu einem Reiseprofil zusammengefasst werden kann, sollte statt eines Handyvertrags eine SIM-Karte mit Prepaid-Guthaben nutzen. Diese Karten lassen sich dann munter im Freundeskreis tauschen – oder sogar mit Restguthaben auf dem Flohmarkt oder bei ebay kaufen. Auch Neuware kann helfen: Den Telekommunikationsanbietern ist es zwar verboten, anonyme SIM-Karten zu verkaufen. Doch einige Supermärkte, darunter Aldi, verzichten auf eine Ausweisprüfung – es sollen sich bereits Käufer mit Fantasienamen registriert haben.

Ergebnis: Mit dem Wissen, wer wann von welchem Handy aus wen angerufen oder wem eine SMS geschickt hat, könnten Behörden nicht nur Kontakte offen legen, sondern auch Bewegungsprofile der Gesprächsteilnehmer erstellen. Denn bei jedem Anruf und jeder SMS erfolgt auch eine Ortung der Teilnehmer. Wenn aber niemand weiß, wem welche SIM-Karte gehört, wird aus den gespeicherten Informationen purer Datenmüll.

Kostenlos, schnell, global – mit „Skype“-Software übers Internet zu videofonieren und zu chatten, wird immer beliebter. Und: Man hinterlässt dabei keine Spuren beim Telefonanbieter.

So wird’s gemacht: Laden Sie sich die Software bei www.skype.de herunter. Zum Telefonieren brauchen Sie nur ein kleines Headset – einen Kopfhörer mit Mikrofon.

Ergebnis: Eine Anonymisierung von Telefongesprächen über das Tor-Netzwerk (Trick 1) ist nur mit Zusatzprogrammen möglich. Aber immerhin machen Sie es Ihrem Telefonanbieter mit Skype unmöglich, zu speichern, wann Sie mit wem sprechen. Zudem werden die Gespräche verschlüsselt – sofern auch Ihr Gesprächspartner Skype benutzt. Dann kostet das Gespräch auch nichts.

In zehn einfachen Schritten: Schreiben wie Franz Josef Wagner

Januar 20, 2008

Sie möchten auch einmal ‘Gossen-Goethe‘ heißen dürfen (NDR) oder zum ‘Sprecher des Kleinbürgertums‘ avancieren (Wikipedia)?

Nichts einfacher als. Befolgen Sie einfach unsere zehn simplen Regeln.

1. Bleiben Sie vor allem immer charmant, besonders den Damen gegenüber:

Liebe Hillary Clinton, … wer ist schuld, dass Sie aussehen wie eine Schüssel Haferschleim?

2. Greifen Sie zu kühnen Vergleichen, deren bildhafter Nachvollzug auf Ihre Gedankenwelt wie ein ‘Hirndeo‘ wirken wird:

Ihre Ehe mit Bill war wie die gepresste Blume in einem Poesie-Album.

3. Ignorieren sie souverän überflüssige Fakten – “Mörder-Quote für Dschungel-Camp” -, wenn Sie Ihnen nicht zu Ihren Ansichten passen:

Liebes RTL-Dschungel-Camp, da Eure Show im Urwaldsumpf der Langeweile zu versinken droht …

4. Bei fadenscheinigem Realitätsbezug greifen Sie am besten zu fetzigen Wortfetzen; flüchten sie in reinen Dadaismus und blankgezogene Vokative:

Aber das ist Frankreich. Mon Amour. Vive la France, Vive le Hintern von Carla Bruni.

5. Leben Sie dabei – ‘ah, quel cul!’ – Ihre geheimen Obsessionen ruhig öffentlich aus:

Er kann jetzt offiziell den Hintern von Carla Bruni, dem vormaligen Supermodel, streicheln.

6. Nehmen Sie sich ungeniert auch mal etwas vor, was eigentlich nicht Ihr Metier ist:

Lieber Jürgen Klinsmann, ich möchte Ihnen gerne zwei, drei Gedanken unterbreiten.

7. Bestreiten Sie alles, was niemand behauptete:

Ihr Zoo ist nicht der Nordpol und nicht die Wüste und nicht der Regenwald und nicht die Tundra.

8. Lassen Sie Ihre ökonomische Kompetenz immer wieder aufblitzen:

Liebes Super-Deutschland, 1200 europäische Top-Manager gaben dir die Note 1 als wettbewerbsfähigstes Land Europas … Immer mehr Deutsche schwenken Deutschlandfahnen. Ich denke, dass dies der Grundstein war für unseren Erfolg.

9. Vergessen Sie aber das Soziale nicht, zeigen Sie vielleicht ruhig mal drogenpolitische Lösungskompetenz:

Leider kann in unserem Deutschland nicht jeder aufstehen. Die, die betrunken im Park liegen … Ich würde sie alle gerne zur Deutschland-Party einladen.

10. Gönnen Sie sich in Ihrem schweren Job ruhig den einen oder anderen Espresso, vielleicht zusammen mit einem Grappa, denn:

Die Liebe ist ein Chanson.